Rudolf Jahn

fr. Ministerpräsident

* 1906 Leipzig

† 30. September 1990

Wirken

Rudolf Jahn wurde 1906 in Leipzig geboren. Sein Vater war Metallarbeiter. J. erlernte das Tischlerhandwerk, zeigte aber schon früh auch Interesse für politische Fragen. Er schloss sich der Gewerkschaftsbewegung an und wurde als sozialistischer Funktionär 1933 verhaftet und schliesslich in das Konzentrationslager Buchenwald verbracht.

Nach dem Zusammenbruch im Jahre 1945 betätigte er sich vor der Gründung eigentlicher Parteien zunächst im Antifaschistischen Komitee des Bundeslandes Sachsen und in der Organisation der sächsischen Volkssolidarität. Als im Jahre 1949 eine Neubesetzung der Stelle des 1. Vorsitzenden des FDGB im Lande Brandenburg notwendig wurde, wurde J. auf Grund seiner langjährigen gewerkschaftlichen Tätigkeit diese Stelle übertragen.

Als nach Bildung der Ostzonenregierung im Okt. 1949 der bisherige brandenburgische Minsiterpräsident Dr. Karl Steinhoff zum Innenminister der Deutschen Demokratischen Republik berufen worden war und eine Neubesetzung des Ministerpräsidiums erfordrelich wurde, wählte der brandenburgische Landtag auf Antrag der SED-Fraktion J. einstimmig zum Nachfolger.

Er behielt das brandenburgische Ministerpräsidium bis Anfang Aug. 1952 im Zuge der Umstellung des Verwaltungsapparates der DDR, wo er zum Vorsitzenden des Bezirksrates von Dresden bestellt wurde.

Originalquelle: Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 40/1952 vom 22. September 1952